Im Jahr 1992 findet in Zürich eine außerordentliche Generalversammlung statt, infolge
von im Vorjahr bei der Versammlung in Dortmund aufgetretenen Unregelmäßigkeiten.
Im Jahr 1993 werden die FCI-Mitglieder von Argentinien in der Stadt Buenos Aires
begrüßt. Leider ist E. Defraiteur zwischenzeitlich verstorben, er wurde durch E.
Vanherle ersetzt.
1995 ist Brüssel stolz darauf, die FCI-Mitglieder zu empfangen. In seinem Bericht
teilt Müller mit, dass die FCI im Vorjahr ihre eigenen Geschäftsräume, die sich
Place Albert 1er 13, B-6530 Thuin (BE) befinden, aufgekauft hat. Dort befindet
sich noch heute der Geschäftssitz.
Zwei Jahre später in San Juan (Puerto Rico), in Anbetracht der ständigen Weiterentwicklung
der FCI, wird beschlossen, die Geschäftsräume zu vergrößern, da das Personal mehr
Platz benötigt, um unter ausgezeichneten Bedingungen arbeiten zu können. Somit
kauft die FCI ein zweites Gebäude auf, das an das bereits genutzte angrenzt.
Der FCI-Vorstand ernennt einen neuen Generalsekretär, der sein Amt am 1. Januar
1998 antritt: Y. De Clercq.
Die EDV und die Technologie machen rasante Fortschritte, und die FCI hat keine andere
Wahl, als mit der modernen Entwicklung Schritt zu halten. Auf Antrag von Vorstandsmitglied
E. Maniero entwirft die FCI im Jahr 1999 ihre eigene Website und führt die elektronische
Kommunikation ein.
Das aktuelle FCI-Diplom für den Internationalen Champion-Titel.
Eine frühere Version des FCI-Diploms für den Internationalen Champion-Titel
Ab Beginn der 2000er Jahre werden Hunde häufig zum öffentlichen Gesprächsthema (gefährliche
Hunde, Gesetze gegen Hunde, Hundehandel, usw.), sowohl für die Presse als natürlich
auch für Politiker. H. Müller weist bei seiner Rede bei der Generalversammlung
2001 in Porto eindringlich auf diesen Punkt hin. „Es muss ein grundlegendes Prinzip
eingehalten werden“, hebt er hervor: „Es kommt nicht auf die Quantität, sondern
auf die Qualität an.“
Dieser Kampf gehört zu den wichtigsten Anliegen des Präsidenten. Im Jahr 2003 in
Dortmund hebt er erneut hervor: „Die Regierungsbehörden versuchen immer stärker,
die Kontrolle über die Kynologie auszuüben... den Hundehandel zu bekämpfen... wenn
die Hundezucht von den nationalen Hundeverbänden überwacht wird, haben die Regierungsbehörden
nur wenige Möglichkeiten, um die Kynologie anzugreifen, und keinen Grund, dies zu
tun...“.
In der Zwischenzeit ist die FCI zu einer internationalen, professionellen Organisation
geworden. Die Zahlen sprechen für sich: 471 CACIB-Ausstellungen mit einer gesamten
Teilnehmerzahl von 553.926 Hunden und 81.852 bestätigte CACIBs. Im Lauf der Jahre
haben sich weitere Hundesportarten entwickelt: Agility, Obedience, Windhunderennen,
usw.
Die Zahl der bei der FCI-registrieren Zwingernamen, die nun von der FCI-Geschäftsstelle
betreut werden, ist mit durchschnittlich 25.000 jährlich genehmigten Affixen äußerst
hoch.
Im Jahr 2005 wird in Buenos Aires (Argentinien) beschlossen, die Gründungsmitglieder
der FCI (Belgien, Frankreich, Österreich, Deutschland und die Niederlande) mit der
Organisation der Großveranstaltungen (Welthundeausstellung, Sektionsausstellung
Europa, Hundesport-Meisterschaften, usw.) zu betrauen, mit denen das hundertjährige
Jubiläum der FCI im Jahr 2011 begangen wird.
Das Amt des Generalsekretärs wird in das Amt des Exekutivdirektors umgewandelt.
Die Website gewinnt weiter an Bedeutung und zieht durchschnittlich 50.000 Besucher
pro Monat an.
Die Versammlung von 2007 findet im mexikanischen Acapulco statt. Bei dieser Gelegenheit
werden die FCI-Statuten tiefgreifend geändert, wobei sie sich in großem Maße an
denjenigen der FIFA orientiert haben. Drei wichtige Punkte: Der Präsident wird künftig
von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Es bestehen keine „quantitativen“
Ansprüche mehr, damit ein assoziiertes Mitglied zu einem Vollmitglied werden kann,
und der Versammlung wird die Möglichkeit gewährt, die Titel eines Ehrenmitglieds
und Ehrenpräsidenten zu verleihen. Die ersten Personen, denen diese Titel verliehen
werden, sind Herr Reisinger, Herr Fischer und Herr Maniero für ihre langjährigen
und hilfreichen Dienste für die FCI in den vergangenen zwanzig Jahren.
Genau wie seine Vorgänger betont der Exekutivdirektor die Bedeutung der Zucht von
nicht nur schönen, sondern auch leistungsfähigen Hunden.
Die ständig zunehmenden Einschränkungen und Verbote für die Jagd- und Bewachungspraktiken
(Gebrauchshunde) in verschiedenen Ländern machen es jedoch für die Mitglieder immer
schwieriger, Jagdprüfungen zu organisieren.
Agility-Turniere gewinnen ihrerseits an Beliebtheit.
2008 beschließt die FCI, mit der „grünen“ Welle zu gehen und künftig auf elektronische
Kommunikationsmittel zu setzen, was Zirkulare, Rassestandards, Anweisungen usw.
anbelangt.
2009 in Bratislava wird auf Vorschlag der Mitglieder beschlossen, das Konzept des
FCI-Magazins zu ändern und künftig einen zweimonatlich erscheinenden e-Newsletter
herauszugeben. Erstmals wird ein weltweiter Malwettbewerb ausgeschrieben, zu dessen
Teilnahme verschiedene Schulen der Stadt Thuin sowie die FCI-Mitglieder eingeladen
werden. Die FCI macht endgültig den Einstieg in die Welt von Marketing, Sichtbarkeit
und Public Relations. Das Modell der Rassenstandards wird überarbeitet und vom Vorstand
in einer detaillierteren und genaueren Form verabschiedet.
Am 03.06.2011, anlässlich des Jahres des hundertjährigen Jubiläums, bietet sich
der FCI die einzigartige Gelegenheit, das hinter ihrem Geschäftssitz gelegene 200
m² große Grundstück aufzukaufen, so dass sie ihre Räumlichkeiten weiter ausdehnen
und den geschäftlichen Ansprüchen hinsichtlich Raum, Modernität usw. gerecht werden
kann. Einen Monat später findet die letzte Generalversammlung des ersten Jahrhunderts
der FCI statt, und zwar in... Paris …. genau da, wo im Jahr 1911 die Dinge ihren
Lauf nahmen!
Bei diesem Anlass wird Carla Molinari der Titel eines Ehrenmitglieds verliehen.
Von 2 im Jahr 1912 veranstalteten CACIB-Ausstellungen haben wir es im Jahr 2010
auf 821 gebracht! Die FCI-Geschäftsstelle hat im Jahr 2010 131.000 CACIBs bestätigt,
182 CIT-Titel und über 7.000 CIB-Titel (und CIE-Titel). Die Zahl der Arbeitsprüfungen
(Gebrauchshunde und Jagd) übersteigt 1.000.
Zur Feier ihres hundertjährigen Jubiläums hat die FCI für verschiedene spezifische
Ereignisse die Schirmherrschaft übernommen:
- Mai 2011: FCI-Jahrhundertsieger-Ausstellung in Dortmund
- Juli 2011: FCI-Jahrhundert-Weltausstellung in Paris
- September 2011: FCI-Jahrhundert-Europaausstellung in Leeuwarden
- November 2011: FCI-Jahrhundert-Champion-of-Champion-Festival und Kynologische
FCI-Tage in Brüssel
Zudem wurde ein Maskottchen namens COBBY geschaffen, das die FCI auf allen Kommunikationsebenen
begleiten wird.
Nach dem 100-jährigen Bestehen ist die FCI zu einer reifen, ausgewachsenen Institution
geworden! So viele Menschen, ehrenamtliche Helfer und bezahlte Mitarbeiter haben
zu unserer Geschichte beigetragen, und dank ihrer Leidenschaft für Hunde und des
jahrzehntelangen Austausches von Informationen und Erfahrungen rund um die Welt
konnten die Hunderassen erhalten bleiben. Die ursprünglich von Herzog von Lesparre,
Graf Clary, Baron Jaubert, Freiherr von Plato, Freiherr von Rodde, Gramont, De Buck,
van Muylen, Quarles van Ufford und Dr. Kloppert festgelegten Ziele konnten erfüllt
werden! Daran besteht kein Zweifel. Was für ein Riesenabenteuer, was für ein großartiges
Projekt! Wir können stolz darauf sein, was wir erreicht haben, indem wir die von
unseren illustren Vorgängern geäußerten Wünsche erfüllt haben. Nun liegen weitere
100 Jahre vor uns. Wir wünschen unseren Nachfolgern viel Glück und Erfolg!